Seit diesem Frühjahr laufen die Arbeiten zur energetischen Sanierung unseres Bürgerhauses „Goldener Stern“ – einem der ältesten Gebäude unserer Stadt. Bereits Ende des 15. Jahrhunderts wurde ein Gasthaus an der Ecke Kirchstraße / Markt schriftlich erwähnt und seit 1620 ist der Name „Goldener Stern“ belegt.
Für die Sanierung setzen wir Mittel des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) im Programm „Borna – nachhaltig voran!“ ein. Zum Umfang der Arbeiten gehört die Überarbeitung der denkmalgeschützten Fenster in der Straßenfassade, im Innenhof und in den Gaupen. Es müssen Verglasungen ausgetauscht, defekte Dichtungen erneuert und Holzteile überarbeitet werden.
Die Instandsetzung des Sockels ist inzwischen weit fortgeschritten – sowohl auf den Straßenseiten als auch im Innenhof und in den beiden Durchgängen. Das Mauerwerk war in diesen Bereichen durchfeuchtet. Nach der Trockenlegung haben wir eine vertikale Sockelabdichtung eingebaut. Außerdem erhielt der Sockel einen schützenden Sockelputz, der Wandquerschnitt wurde abgedichtet und wir haben eine Horizontalabdichtung im Injektageverfahren eingebracht. Hierfür ist in einem ersten Schritt der Sockel geöffnet worden und der alte Putz wurde komplett entfernt. Parallel tauschten wir noch die elektrischen Zuleitungen in das Bürgerhaus aus und wir haben eine neue Abdichtung als Putzgrund aufgebracht.
Des Weiteren bringen wir das altehrwürdige Gebäude brandschutztechnisch auf den neuesten Stand. Im Keller unter der Gaststätte erfolgt zum Beispiel der Einbau einer Brandschutztür. Zusätzlich führen wir hierfür Trockenbau- und Malerarbeiten aus, außerdem erneuern wir die Küchenabluftleitung mit einer
feuerbeständigen Verkleidung.
Im Inneren des „Goldenen Stern“ haben inzwischen die Rückbauarbeiten begonnen, wobei sich der Umfang der notwendigen Leistungen aufgrund der historischen Gebäudesubstanz im Vergleich zur ursprünglichen Planung massiv erhöhte. Alle Räume in denen Arbeiten in diesem Zusammenhang durchgeführt
werden, bringen wir zum Abschluss selbstverständlich auch mit den notwendigen Malerarbeiten wieder in einwandfreien Zustand.
Ein weiterer wesentlicher Faktor mit Blick auf die zukünftige Energiebilanz des Gebäudes ist die Dämmung der oberen Geschossdecke zum Spitzboden hin. Durch den Einbau flächig begehbarer Dämmplatten mit einer Stärke von zehn bis zwölf Zentimetern verbessern wir die Wärmedämmung des Bürgerhauses deutlich.
Den schon seit Langem stillgelegten Lastenaufzug bauen wir komplett zurück. Der vorhandene Schacht wird feuerbeständig mit Stahlbeton verschlossen.
In einem weiteren Schritt sanieren wir die Wärmeversorgung und die Lüftungsanlage des gesamten Objektes. Neben der Fernwärmeüberträgerstation ersetzen wir den Warmwasserspeicher im Keller unter der Gaststätte sowie die Fußbodenheizkreisverteilerbalken. Das Abluftgerät der Gaststätte wird genauso ausgetauscht wie das Zuluftgerät. Daneben ist die Erneuerung des Abluftkanalnetzes sowie der Brandschutzkappen vorgesehen.
Die Gesamtkosten für den ersten Bauabschnitt belaufen sich auf rund 1.088.000 Euro und werden über das EFRE-Programm „Borna – nachhaltig voran!“ gefördert. Die Summe der derzeit bewilligten Fördermittel beträgt circa 416.000 Euro, eine Erhöhung wird beantragt. Die notwendigen Eigenmittel trägt
die Stadt Borna aus ihrem Haushalt.
Die Fertigstellung der energetischen Sanierung ist für Ende 2021 vorgesehen.