Das Kulturhaus der Stadt Borna wurde 1893 als Turnhalle aus Mitteln einer Pfennigsammlung erbaut und nach dem 2. Weltkrieg zum Landkreistheater umgebaut.

Seit 1963 fungiert es als Kulturhaus. Vom September 1998 bis März 2000 erfolgten umfangreiche Sanierungs- und Umbauarbeiten am Gebäude. Der Saal und das Foyer wurden komplett um- bzw. neu gebaut. Das Garderobenhaus erfuhr eine umfangreiche Modernisierung. Einzig der Bühnenbereich sowie die ehemalige Theaterklause blieben seinerzeit unberücksichtigt, da sie nicht Bestandteil des damaligen Förderprogramms waren.

Die Bühnentechnik im Stadtkulturhaus genießt seitdem Bestandsschutz. Unter massiven Auflagen durch den TÜV war deren Nutzung lediglich mit Einschränkungen gewährleistet. Diesem Zustand  sollte abgeholfen werden. Im Rahmen des EFRE-Programms ist eine Erneuerung der gesamten Bühnentechnik erfolgt. Diese schließt eine Modernisierung der Steuer- und Sicherheitstechnik sowie der Lichttechnik ein. Von Letzterer werden insbesondere die Besucher sowie die Künstler profitieren.

Durch den Stadtrat wurde Anfang 2010 entschieden, dass die damals vorhandene Großbühne nicht weiter in diesem Umfang betrieben werden soll. Vorgesehen wurde die Umgestaltung der Bühne in eine Kleinbühne. Um die Forderung nach Gestaltung einer Kleinbühne umzusetzen, wurden verschiedene Maßnahmen in Gang gesetzt. So wurde in einer Höhe von ca. sieben Metern über Bühnenniveau eine Zwischendecke eingezogen.

Für die vorhandenen bühnentechnischen Anlagen, die für die vorhandene Höhe des Bühnenturms ausgelegt und konzipiert sind, bedeutete dies, dass sie für die neue Bühnenhöhe nicht wieder verwendet werden konnten. So war nachfolgend der Einsatz von Handkonterzügen nicht mehr möglich. Die Anlagen wurden daher ausnahmslos demontiert und entsorgt. Stattdessen wurden neue elektromotorische Zugeinrichtungen ohne Gegengewichtsanlagen vorgesehen. Die Anzahl der Zugeinrichtungen wurde den Erfordernissen einer Kleinbühne angepasst und auf mehr als die Hälfte reduziert.

Die stark reduzierte Bühnenhöhe führte dazu, dass die technischen Anlagen sowie der Beleuchtungskörper unterhalb der Bühnendecke von der ersten Zuschauerreihe eingesehen werden können. Es mussten zusätzliche Zwischenvorhänge (Soffitten) zur Sichtbeschränkung angeordnet werden.

Für die Gestaltung der Kleinbühne wurden neue bühnentechnische Anlagen ausgewählt, die besonders vielfältig nutzbar und an die neuen örtlichen Gegebenheiten angepasst sind. Mit dem Verschluss der Öffnungen im Bühnenboden zu den darunterliegenden Kellerräumen (Unterbühne) und der damit erfolgten brandschutztechnischen Trennung wurde die Einstufung des vorhandenen Bühnenhauses als Großbühne hinfällig.

Für die Bühnenmaschinerie wurden an der Bühnenöffnung eine Portalbeleuchtungsbrücke mit  Verkleidung für die Aufnahme der festen Elektroinstallationen und einer Laufebene mit Geländern und bühnenseitiger Scheinwerferschiene als Stahlbau eingebaut. Von den Portaltürmen sind jeweils parallel zu den Seitenbühnen Seitengalerien in Höhe der Portalbrücke bis zur Bühnenrückwand eingebaut.

Nach Demontage der Altinstallation wurde die Lüftungsanlage, die den Bühnenbereich mit einem zentralen Zu- und Abluftgerät mit Wärmerückgewinnung mechanisch be- und entlüftet, installiert. Gleichzeitig dient die Lüftungsanlage der Beheizung des Bühnenbereiches bei Spielbetrieb. Das neu errichtete Abluftnetz wird im Brandfall zur Entrauchung genutzt. Die notwendige Zuluft im Brandfall wird über einen separaten, von der Brandmeldeanlage zu aktivierenden Zuluftventilator mit separatem Luftkanalnetz dem Brandraum zugeführt.

Mit der Erweiterung des kulturellen Angebotes durch die Nutzung der vorhandenen Bühne als Theaterbühne ist die bestehende Anlage der Bühnenbeleuchtung, Steuerung und Rednerpult sowie die Elektroinstallationsanlage aus dem Jahre 1954 komplett demontiert worden. Es wurde eine neue Bühnentechnik mit Scheinwerfern, Schaltschränken, Reglern, Dimmern, Beleuchtungszügen und Portalen montiert.

Für eine intensivere Nutzung der Vorbühne ist die Bühnenbeleuchtungsanlage auf den Vorbühnenbereich des Saales und die neue Bühnen- und Lichtstellpultanlage eingebaut. Die erforderlichen Beleuchtungsscheinwerfer mit Farbwechsler sind an den Längsseiten des Besucherraumes mittels eines Beleuchtungstraversensystems angebracht und angeschlossen.

Es wurde eine neue, zentralschließende Vorhangzugeinrichtung mit elektromotorischem Antrieb und zusätzlichen Handantrieb sowie einem neuen Vorhangstoff eingebaut. An der rechten und linken Seitengalerie ist je ein Gassenschwenkarm zur Befestigung von Gassenvorhängen angeordnet. Diese sind für die Abdeckung der Seitenwände und des seitlichen Umganges auf der Bühne erforderlich und bilden mit den eingebundenen Vorhängen seitliche Gassen für Auftritte und Beleuchtung.

Mit Hilfe des EFRE-Programms und Mitteln aus dem Haushalt der Stadt Borna wurden insgesamt 892.400 Euro investiert.